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Öffent­li­ches Reden: Die ersten Schritte zu mehr Selbstvertrauen

Mrz 22, 2023 | Public Speaking

Es wird irgend­wann der Zeit­punkt kommen, an dem wir vor anderen Men­schen spre­chen müssen. Der Zeit­punkt, an dem alle Augen auf uns gerichtet sind und jeder gespannt ist, auf das, was aus unserem Mund kommt.

Wenn es Ihnen wie vielen anderen geht, kann die Vor­stel­lung, vor einer Gruppe von Men­schen zu spre­chen, großen Stress ver­ur­sa­chen. Es könnte sein, dass Sie sich Sorgen machen, dass Sie plötz­lich die Fähig­keit zu spre­chen ver­lieren. Dass Sie nuscheln und vor allem, dass Ihre Zuhörer Sie aus­la­chen oder Sie für Ihre schlechte Per­for­mance ver­ur­teilen werden.

Um sich auf solche Situa­tionen vor­zu­be­reiten, beschließen viele Men­schen, Vor­keh­rungen zu treffen. Sie lesen Bücher über öffent­li­ches Reden, sehen sich Vor­träge an, besu­chen Semi­nare und werden sogar Mit­glieder in Red­ner­clubs wie Toast­mas­ters International.

Wenn auch Sie sich auf diese Situa­tionen vor­be­reiten und mehr Selbst­ver­trauen beim Spre­chen vor anderen Men­schen ent­wi­ckeln wollen, finden Sie hier 3 Tipps für den Beginn Ihrer Kar­riere als RednerIn!

Schaffen Sie eine sichere Umgebung

Wir können den ganzen Tag lang Bücher über öffent­li­ches Reden und Rhe­torik lesen, aber irgend­wann müssen wir es auch in der Praxis anwenden. Die Theorie bietet eine gute Grund­lage, aber sie ersetzt nicht die harte Rea­lität. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Sie, wenn Sie immer wieder üben, auto­ma­tisch Ihr eigenes Buch über öffent­li­ches Reden schreiben. Jeder Mensch ist anders und geht daher anders mit Situa­tionen um.

Um zu üben, brau­chen Sie ein sicheres Umfeld. Eine Umge­bung, in der Sie mehr über sich selbst lernen können und in der Sie kein trau­ma­ti­sie­rendes Feed­back erhalten, nur weil Sie einmal Ihre Kom­fort­zone ver­lassen haben. Ver­su­chen Sie, so sicher wie mög­lich anzu­fangen und nach und nach einst als unsi­cher ange­se­hene Gebiete für sich zu beanspruchen.

Sie können zum Bei­spiel damit beginnen, nur für sich selbst in Ihrem Büro zu spre­chen. Werfen Sie einige Videos, in denen ein Publikum Sie ansieht, auf Ihrem Bild­schirm und spre­chen Sie zunächst zu Pixeln. Sie werden viel­leicht über diese Idee lachen, aber selbst diese scheinbar ein­fache Übung kann bei vielen Men­schen Stress aus­lösen. Ich übe meine Reden und Work­shops auf die gleiche Weise. Eine inter­es­sante Erkenntnis war, dass mein Per­fek­tio­nismus ein viel här­terer Kri­tiker ist als mein Publikum. Ver­su­chen Sie, sowohl vor­be­rei­tete Reden als auch Reden aus dem Steg­reif zu üben. Ich habe ein Tool namens STAGE TOPICS ent­wi­ckelt, das Sie beim Üben von Steg­reif­reden zu Hause unter­stützt. Pro­bieren Sie es aus!

Nachdem Sie sich sicher genug gefühlt haben, für sich selbst zu spre­chen, ist es nun an der Zeit, Ihre Kom­fort­zone ein wenig zu erwei­tern. Bitten Sie Ihre Freunde, Ihr Publikum zu sein und Ihnen ehr­li­ches Feed­back zu geben. Im Laufe Ihrer Reise zu einem selbst­be­wussten Redner werden Sie lernen, wel­ches Feed­back für Sie wichtig ist und wann Sie sich ein­fach nett bedanken sollten. Am Anfang ver­spüren Sie viel­leicht den Drang, an allem zu arbeiten, was eine andere Person anspricht. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Feed­back ist immer sehr sub­jektiv und kann sich von Person zu Person stark unterscheiden.

Wenn Ihr Herz nicht plötz­lich auf­hört zu schlagen, wenn Sie vor Ihren Freunden spre­chen, ist es viel­leicht eine gute Idee, dar­über nach­zu­denken, Ihr Publikum zu erwei­tern. Ich kann gar nicht genug emp­fehlen, was für eine groß­ar­tige Lern­erfah­rung Toast­mas­ters Inter­na­tional ist. Die Clubs gibt es fast in jedem Land und jeder grö­ßeren Stadt. Spe­zi­elle Trai­nings­pro­gramme und erstaun­liche Feed­back-Reden von den Club­mit­glie­dern sind Teil jedes Club­tref­fens. Man kommt, um besser spre­chen zu können, und bleibt wegen der Men­schen. Meiner Mei­nung nach ist dies ein per­fektes Umfeld, um zu expe­ri­men­tieren und Fehler zu machen, die Sie auf alles vor­be­reiten, was in der grau­samen Geschäfts­welt auf Sie zukommen mag.

Wert­schätzen Sie Ihr Publikum

Viele Men­schen denken, dass sie atem­be­rau­bende Gesten, eine wort­ge­wandte Rhe­torik oder eine umwer­fende Dra­ma­turgie ver­wenden müssen, um eine groß­ar­tige Rede zu halten und um gemocht zu werden. Nein. Der Schlüssel zum Erfolg liegt meiner Mei­nung nach darin, sein Publikum zu schätzen. Das bedeutet nicht, dass Sie am Ende Ihrer Rede oder Prä­sen­ta­tion eine Folie mit der Auf­schrift „Vielen Dank für Ihre Auf­merk­sam­keit“ ein­blenden. Genau das Gegen­teil ist der Fall.

Auf­merk­sam­keit ist eine der wert­vollsten Res­sourcen, die wir Men­schen zu bieten haben. In der Regel sind Ihre Zuhörer bereit, Ihnen ihre Auf­merk­sam­keit zu schenken. Sie prio­ri­sieren Ihre Rede über alle anderen Dinge, die sie gerade beschäf­tigen oder was sie machen könnten. Wow! Ist das nicht eine immense Bürde für jede Red­nerin? Leider wird dieses Geschenk nicht immer so gewert­schätzt, wie es sein sollte. Wenn Sie die Ein­stel­lung ent­wi­ckeln, Ihr Publikum wert­zu­schätzen, errichten Sie damit das beste Fun­da­ment für Ihre Reden schlechthin.

Denn jede gestal­te­ri­sche Ent­schei­dung, die Sie treffen, wird mit Blick auf diese Wert­schät­zung getroffen. Ihr Publikum wird das spüren und Ihnen dafür dankbar sein.

Fehler zulassen

Eine der besten Erfah­rungen, die ich bei einer Rede gemacht habe, war, als ich geschei­tert bin. Ich will nicht sagen, dass ich es nicht mag, mit Kom­pli­menten über­schüttet zu werden, aber letzt­end­lich sind es die Rück­schläge, die uns dazu bringen, unseren der­zei­tigen Weg in Frage zu stellen.

So wie das eine Mal, als ich bei einem Rede­wett­be­werb furchtbar auf die Schnauze geflogen bin, weil ich in meiner Rede zu viel Sym­bolik ver­wendet habe. Alle Zuhö­re­rinnen kamen nach ihrer 8‑Stunden-Arbeits­schicht zu dem Wett­be­werb und wollten sich ein­fach nur ent­spannen und eine gute Zeit haben. Nie­mand wollte sich eine Rede anhören, bei der man men­tale Kon­zepte und Sym­bole über­setzen und die Bot­schaft der Rede selbst erstellen muss. Und das in einer Sprache, die nicht ihre Mut­ter­sprache ist. Die Reak­tion der Zuhörer war depri­mie­rend. Aber am Ende war es genau die Reak­tion, die ich zu diesem Zeit­punkt brauchte.

Stellen Sie sich vor, Sie machen alles genau so, wie es in Büchern über öffent­li­ches Reden oder in Blog­bei­trägen wie diesen vor­ge­schlagen wird, und Sie bekommen gutes Feed­back. Sie wan­deln auf den Pfaden der anderen. Wo ist dann Ihr Aben­teuer? Was ist Ihre Geschichte, die Sie erzählen wollen?

Nehmen Sie schlechte Publi­kums­re­ak­tionen in Kauf. Nehmen Sie es hin, wenn Sie zu weit gehen. Solange Sie sich noch in der sicheren Umge­bung befinden, die ich im ersten Tipp erwähnte, ist das das Beste, was Ihnen pas­sieren kann!

Unterm Strich

Es gibt durchaus ange­neh­mere Dinge, als vor einem Publikum zu spre­chen, aber mit der rich­tigen Vor­be­rei­tung und Übung werden Sie es lieben. Zu Beginn ist es wichtig, eine ange­nehme Umge­bung zu schaffen, in der Sie üben und Ihr Publikum kennen lernen können. Über­legen Sie, was sie von Ihrer Prä­sen­ta­tion lernen sollen und wie Sie sie ein­binden können. Es ist auch wichtig, Fehler zu akzep­tieren und sie als Chance zum Lernen zu nutzen. Mit diesen Tipps können Sie Ihre Fähig­keiten aus­bauen, Ihr Selbst­ver­trauen stärken und eine erfolg­reiche öffent­liche Red­nerin werden.

Vielen Dank fürs Lesen.

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