Ready-to-wear oder französisch prêt-à-porter ist ein Begriff für fabrikmäßig hergestellte Kleidung mit festen Größen, im Gegensatz zu Maßanfertigungen oder Maßkonfektion. In der Welt des visuellen Designs wird dies durch sogenannte Templates repräsentiert. In diesem Blogbeitrag untersuchen wir die potenziellen Vorteile und Gefahren der Verwendung von Vorlagen.
Design für Nicht-Designer?
Präsentationstools wie PowerPoint oder Prezi versuchen, ein breiteres Publikum anzusprechen, indem sie dem Nutzer sogenannte Templates / Vorlagen anbieten. Ein Publikum, das nicht unbedingt weiß, wie man schöne Kompositionen von Grund auf erstellt, aber eine solche beurteilen kann, wenn sie sie sieht. Vorlagen ermöglichen es fast jedem, seine Informationen in vorgefertigte Designs zu kleiden, mit der Option, kleinere Anpassungen selbst vorzunehmen. Diese Vorlagen definieren ein Farbschema, eine Formensprache, Schriftarten und die Gesamtkomposition.
Vorlagen sind ein hervorragender Ausgangspunkt für unerfahrene Benutzer, da sie allgemein anerkannte Grundsätze des Grafikdesigns enthalten. Dazu gehören Gleichgewicht, Nähe, Ausrichtung, visuelle Hierarchie, Kontrast, Wiederholung, Einheitlichkeit und Typografie. Einige dieser Grundsätze sind tief in unserer biologischen Evolution verwurzelt, insbesondere Hierarchie und Kontrast. Andere sind eher auf unsere kulturelle Entwicklung zurückzuführen. Vorlagen befriedigen also ein rein ästhetisches Bedürfnis. Aber Schönheit selbst liegt bekanntlich oft im Auge des Betrachters.
Design != Design
Wenn wir neue Kleidung kaufen wollen, beeinflussen zwei Hauptfaktoren unser Kaufverhalten. Erstens innere Bedürfnisse, z. B. ob sie sich bequem anfühlen oder unsere Persönlichkeit widerspiegeln, und zweitens äußere Faktoren, z. B. ob sie für den jeweiligen Anlass geeignet sind. Kleidung ist also in der Regel ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, das uns hilft, ein gewünschtes zukünftiges Ziel zu erreichen.
Wenn wir für ein großes Unternehmen arbeiten, müssen wir häufig Entscheidungen für andere Menschen treffen. Wenn wir uns für einen einheitlichen Kleidungsstil entscheiden müssen, können wir das nicht nach unserem persönlichen Geschmack tun, sondern müssen den übergeordneten Zielen des Unternehmens entsprechen. Was sind diese Ziele?
Wenn wir wie ein traditioneller Designer denken, fangen wir an, selbst die kleinsten Entscheidungen mit der großen Idee im Hinterkopf zu treffen. Wir denken über die potenziellen Auswirkungen der einzelnen Elemente in der Komposition und die Übergänge zwischen ihnen nach. Welche Schriftart könnte das gewünschte Gefühl am besten hervorrufen und wie spielt sie mit den umgebenden Elementen zusammen. Wenn wir uns diese ausführlichen Gedanken machen, bedeutet das nicht, dass wir unsere Ziele auch wirklich erreichen. Aber die Chancen steigen dramatisch, als wenn wir einfach würfeln würden.
Eine Starthilfe
Mit dieser Denkweise beginnen wir, Vorlagen als Ausgangspunkt zu betrachten. Sie sollten uns dazu inspirieren, eine bestimmte Richtung einzuschlagen, uns aber nicht zu starr in unseren Entscheidungen machen. Wenn wir das Gefühl haben, dass ein Aspekt der Vorlage nicht den gewünschten Effekt bringt, sollten wir nach Alternativen suchen. Das könnte auch bedeuten, verschiedene Elemente aus verschiedenen Vorlagen zu nehmen und sie in einem maßgeschneiderten Design zu verweben.
Quetschen Sie Ihr Projekt nicht in eine feste Vorlage, sondern passen Sie die Vorlage an die Bedürfnisse Ihres Projekts an.
Unterm Strich
Präsentationstools richten sich an ein breiteres Publikum, da sie zahlreiche leicht zu verwendende Vorlagen bieten. Anstatt mit einer leeren Leinwand zu beginnen, kann man ein vorgefertigtes visuelles Design wählen, um ein schönes Ergebnis zu erhalten. Diese Vorlagen gewährleisten eine allgemeine ästhetische Qualität, da sie meist den allgemein anerkannten Grundsätzen des Grafikdesigns entsprechen. Sie bergen jedoch eine potenzielle Gefahr, da sie den eigentlichen Aspekt des Designs – die Form folgt der Funktion – verwischen. Wenn wir die Perspektive eines traditionellen Designers einnehmen, fangen wir an, Entscheidungen nicht mehr nur nach dem Geschmack zu treffen, sondern danach, ob die Elemente die gewünschte Wirkung erzielen. Mit diesem Bewusstsein werden Vorlagen eher zu einer Inspiration, um sie entsprechend den Anforderungen des Projekts weiter zu gestalten.
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